Die Heil- und Pflegeanstalt Wuhlgarten 1933 bis 1945 - Ein Ort bekennt sich zu seiner Vergangenheit

»Eine heilige Sache ist der Unglückliche« – Patientenporträts

Heinz K. *15. Dezember 1912 in Berlin

Heinz K. geht, nachdem er mit der Schule fertig ist, als Schleifer in die Fabrik. Seine Mutter, eine geborene Tschechoslowakin, hatte sich scheiden lassen und ihn alleine großgezogen. Später hat sie den Tischler Max W. geheiratet. Heinz wird in der Weltwirtschaftskrise 1930 arbeitslos. Im Herbst des selben Jahres bekommt er zum ersten Mal einen Anfall; die Anfälle kehren immer wieder, im allgemeinen nachts. Heinz hat eine eigene Wohnung in der Hobrechtstraße. Am 12. Juli 1932 kommt er auf Veranlassung des Wohlfahrtsamtes Kreuzberg im Krankenwagen allein in die Anstalt Wuhlgarten. Seinen letzten Anfall hatte er am 10. Juli. Die Diagnose bei der Aufnahme lautet: »Dementia epileptica«.
Heinz K. wird in Wuhlgarten aufgenommen. Er kommt in die Gartenkolonne, gilt als unauffällig und fleißig. Am 6. Oktober desselben Jahres wird er auf Wunsch der Eltern entlassen. Aufgrund der Häufigkeit der Anfälle wird ihm eine Zweidrittel-Erwerbseinschränkung attestiert. Aber schon am 18. Oktober kommt Heinz K. wieder nach Wuhlgarten, diesmal in Begleitung seiner Eltern. Er ist verwirrt, lallt unverständliche Worte, weint und kann keine Auskunft geben. Die aufnehmenden Ärzte, Dr. Henke und Dr. Kurtz diagnostizieren genuine Epilepsie und bescheinigen die Notwendigkeit einer Anstaltsbehandlung. Gleichzeitig notieren sie, dass er Ausländer sei.
Langsam beruhigt sich Heinz wieder, er wird erneut in die Gartenkolonne geschickt. Allerdings lauten die Beurteilungen diesmal, dass er dazu neigt, »Dummheiten anzustellen« und »sich zu prügeln«. Er bekommt außerdem weiterhin nachts Anfälle, einmal sogar vier in einer Nacht. Im Verlauf des Jahres 33 wird er immer wieder von seinen Eltern zum Urlaub nach Hause abgeholt, Ende September für drei Monate, wobei es von Seiten der Ärzte heißt, dass er mit dem 30. 9., dem Tag der Beurlaubung, als entlassen gilt.
Heinz K. wohnt jetzt bei seinen Eltern in der Naunynstraße in Kreuzberg. Da er aber in Wuhlgarten als Diagnose genuine Epilepsie erhalten hatte, wird der Kreisarzt im Oktober 1934 im Zusammenhang mit dem »Erbgesundheitsgesetz« aktiv. Das Erbgesundheitsgericht stellt zu dem Antrag auf Sterilisierung am 13. 2. 1935 fest, dass Heinz K. »an erblicher Fallsucht leidet«. Daher wird »gemäß § 1 des Ges.(etzes)z.(ur) Verh.(ütung) erbkr.(anken) Nachw.(uchses) die Unfruchtbarmachung angeordnet«.
Im April 1935 wird Heinz K. zum dritten Mal in Wuhlgarten eingeliefert; er kommt aus dem Bethanien-Krankenhaus, in dem er wegen einer Gehirnerschütterung drei Wochen gelegen hatte. Im März hatte er auf der Straße einen epileptischen Anfall gehabt und war mit dem Kopf auf den Bordstein gestürzt. In Wuhlgarten berichtet er dem Arzt, dass er vor dem Sturz alle sechs Tage einen Anfall hatte, »die traten schon fast regelmäßig auf.« Es überfällt ihn ganz plötzlich, »das ist noch nicht mal eine Sekunde; ich breche bloss so halb nieder, ich komme dabei gar nicht bis auf die Erde, ich sinke bloß in die Knie. Da ist mir für einen Moment so schwach. Wenn ich was in der Hand habe dabei, dann fällt mir das aus der Hand.«

Er wird am 29. April erneut in die Anstalt aufgenommen. Seine Mutter schreibt an den Direktor Heinze, dass sie wegen Raummangels ihren Sohn nicht zu Hause behalten kann. Sie hat außerdem noch eine kleine Tochter und Heinz sei sehr leicht erregbar, werfe mit Gegenständen um sich. Sie könne ihn nicht beaufsichtigen, da sie selber erwerbstätig sei. Und in den vergangenen elfeinhalb Jahren mit ihm zu Hause, sei sie »völlig mit den Nerven runtergekommen«.
Am 9. Juli 1935 wird er im Oskar-Ziethen-Krankenhaus sterilisiert. Er hat häufige und schwere Anfälle, teilweise verbunden mit Bewusstlosigkeit, Verwirrtsein und heftigen Kopfschmerzen im Anschluss. Außerdem ist er immer mal wieder krank. Trotzdem bemüht er sich regelmäßig in der Gartenkolonne zu arbeiten, um Vorwürfe von »Faulheit« zu vermeiden. Neben den Krankheitsvermerken gibt es vor allem Hinweise, dass er an Prügeleien insbesondere mit dem Patienten Helmreich beteiligt ist.
1937/1938 gibt es den Versuch vom Jugendamt, Heinz K., da er offensichtlich noch die tschechoslowakische Staatsangehörigkeit besitzt, in die Landesanstalt für Geisteskranke Kosmonos bei Prag verlegen zu lassen. Allerdings signalisierte der Stadtinspektor im Rathaus Lichtenberg ohne Angabe von Gründen im Juni 1938, dass er davon Abstand nehmen würde. »In dieser Angelegenheit werden von mir weitere Schritte nicht unternommen.« Und im Herbst 1939 nach Kriegsbeginn wurde vermerkt, dass Heinz K. doch jetzt sowieso Deut- scher sei.
Seine Mutter kümmert sich zusammen mit ihrem Mann in besonderer Weise um ihn. Bis 1940  sind in der Patientenakte 18 Urlaubsanträge dokumentiert – von einem Tag am Wochenende, über mehrere Tage bis zu zwei Wochen. Heinz ist im Männerhaus 5 untergebracht. Mehrfach schreiben die Eltern Briefe an die Direktion, mit der dringenden Bitte, ihn in eines der Landhäuser zu verlegen, damit er in eine andere Umgebung kommt. Dieses wird abgelehnt, mal weil kein Bett frei sei, mal weil aufgrund seiner vielen Anfälle seine Leistungsfähigkeit im Vergleich zu den anderen in den Landhäusern zu eingeschränkt sei, und es deswegen zu Reibereien kommen könnte.
Heinz beschwert sich über einzelne Pfleger. Die Eltern setzen sich für einen anderen Umgang mit ihm ein und versuchen die Direktion zu bewegen, eine Pflegestelle für ihn zu suchen, da sie »die Hoffnung haben, ihn von der dortigen Situation zu lösen.« Aber auch das wird abgewehrt. »Ihr Sohn H.K. eignet sich nicht zur Inpflegegabe, da er zu einer brauchbaren Arbeit nicht mehr fähig und auch nach seinen Anfällen immer recht pflegebedürftig ist.«
Stattdessen gibt es 1938 /1939 immer wieder Einträge, mit wem er Streit gehabt, wen er gestossen oder geprügelt habe. Allerdings auch, dass er im Anschluss sich verschiedentlich entschuldigt habe. Trotzdem lautet die Beurteilung 1939 nur noch: »Schwachsinnig«. »Uneinsichtig«. »Geht immer mehr zurück«. 1940 gibt es noch zwei Urlaubsvermerke bei seinen Eltern – vom 22. bis zum 26. März und vom 11. bis zum 14. Mai. Am 27. Mai 1940 heißt es: »Wird heute verlegt.«

Margarete H. *30. August 1888 in Berlin
Als die Mutter von Margarete H. am 19. 10. 1929 ihre Tochter zur Aufnahme in Dalldorf/Wittenau begleitet, ist sie selber bereits 69 Jahre alt und kommt aus keiner leichten Situation. Ihren Mann hatte sie vor mehr als zwanzig Jahren verloren, ein Sohn war an Typhus gestorben und im Jahr 1928 die ältere Schwester von Margarete. Das Bezirksamt Kreuzberg hatte die Einweisung der Tochter veranlasst, wegen des Verdachts auf Schizophrenie und einer fortschreitenden Verschlechterung des Zustands seit 3 Jahren. Die Mutter gibt an, dass sich Margarete seit einem Jahr verändert habe und dass es sehr schwierig mit ihr sei. Sie habe fixe Ideen, sei misstrauisch, fühle sich verfolgt, ›man würde über sie reden‹. Manchmal habe sie Schreikrämpfe, auch schwere Angstzustände, sei dann wieder hochgradig erregt und würde viel weinen. Margarete selber gibt an, ihre Nerven seien sehr angegriffen, sie habe ihre Arbeit aufgeben müssen und fühle sich sehr schwach.
Margarte H. wird in die Anstalt aufgenommen und auf Antrag der Mutter kommt sie am 1. 8. 1930 zu ihr in Pflege. Anfänglich wird der Mutter ein monatliches Pflegegeld von 50.– Mark gezahlt. Im Zuge der Notverordnungspolitik der Reichsregierung in Verbindung mit der Kürzung der Sozialleistungen wird diese Summe allerdings innerhalb von zwei Jahren um fast die Hälfte zusammengestrichen und ab dem 1. 10. 1932 auf 28,– Mark herabgesetzt.

Im März 1933 kehrt Margarete aus der Familienpflege wieder zurück in die Anstalt Wittenau. Von dort wird sie im Februar 1934, mit der Diagnose »Schizophrenie«, an das Hauptgesundheitsamt (HGA) und den Kreisarzt gemeldet:
»Eine Sterilisierung ist wünschenswert«. Margarete möchte entlassen werden. Sie sagt, sie würde »bearbeitet, gequält, der Rücken, wie die Augen, Knie und Beine, es gibt Stimmen, die sprechen alles nach, was ich denke.«
Da sie offensichtlich nachts sehr unruhig ist und häufig wach, gibt es von den Pflegern 1934/1935 verschiedene sogenannte Wachberichte, in denen der Verlauf der Nacht beschrieben wird. Die Patientin würde laut stöhnen, wäre häufig außer Bett, störe die anderen, die schlafen wollen, würde laut jammern, sei gänzlich von Halluzinationen und Wahnideen beherrscht und bei Nachfragen hieße es nur ›Lassen Sie mich in Ruhe mit Ihren Fragen‹. Gelegentlich habe sie aber auch einen starken Rededrang. Aber sonst sei sie eine harmlose Patientin.
Im Mai 1936 wird sie in die Anstalt Wuhlgarten verlegt. Bei der Aufnahme dort fragt der Arzt wie es ihr geht: »Na Sie wissen ja, jeden Tag schlechter, diese Quälerei hält kein Mensch aus. Der Körper wird immer bezogen und behämmert. Die Obrigkeit hat den Nutzen, Sie und Ihre Freunde, der Hasse und Frau Dora, die jeden Tag von früh bis spät die Gedanken liest. Nur ich hab den Schaden. Einer spricht mir von früh bis abends ins Ohr, unablässig, Wort für Wort«. Als der Arzt fragt, was ihr ins Ohr gesprochen würde, sagt sie: »Was ich denke, höre, lese, schreibe; alles Quälerei an 6 Stellen, die Ohren brausen, die linke Seite wird beklopft, durch Kopfbearbeitung muss ich denken, lauter Quatsch, durch Zwang beim Essen wird mir der Mund zusammenge- quetscht … Auch meine Mama wird benutzt, gequält und in der Besuchsstunde gezogen, so dass sie gar nicht reden kann. Ich verlange nur meine Entlassung oder ich nehme mir das Leben.«
Die ärztliche Beurteilung von ihr ist gänzlich negativ. »Sehr erregbar, reizbar und explosiv, voll paranoider Ideen, halluziniert ständig, ganz uneinsichtig für die Krankhaftigkeit ihrer Ideen.« Und auch die Mutter, die ihre Tochter häufig besucht und versucht, ihr irgendwie die Situation zu erleichtern, wird
1937 einfach als »schwachsinnige Mutter« bezeichnet, die »völlig uneinsichtig ist; hat immer Vorschläge für Besserung der Tochter, Einreibungen, Fußbäder, Naturbutter, damit ihre Nerven gesund werden.«
1938 gibt es nur drei Eintragungen in der Akte, die Situation sei unverändert, 1939 nur noch zwei Eintragungen mit gleicher Aussage. Am 13. 6. 1940 geht der Antrag der Mutter in Wuhlgarten ein, Margarete H. zu entlassen. Sie habe bei ihren regelmäßigen Besuchen festgestellt, dass sich der Geisteszustand erheblich gebessert habe. Dr. Lehmann antwortet umgehend, ihr psychischer Zustand habe sich in keiner Weise gebessert. Er lehnt den Antrag ab.
17. 6. 1940 Eintrag in der Akte: »Mit Sammeltransport in eine andere Anstalt verlegt. Dr. Lehmann«

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»Eine heilige Sache ist der Unglückliche« – portraits of patients

Heinz K. * 15 December 1912 in Berlin

Heinz K. works in a factory as polisher after he left school. His mother, born in Czechoslovakia, had divorced and raised him alone. Later she is married to the carpenter Max W. Heinz K. becomes unemployed during the Great Depression in 1930. In autumn of the same year he has his first seizure; they occur at regular intervals, generally at night. Heinz has an own apartment in Hobrechtstraße. He is hospitalized at the behest of the Kreuzberg social welfare office on 12 July 1932. His last seizure was on July 10. He is diagnosed with »dementia epileptica« at admission.
He is assigned to the garden colony, is considered unobtrusive and hardworking. On October 6 the same year he is released at his parent’s wish. Due to the frequency of his seizures he is attested a two-thirds earning capacity. However, he is readmitted to Wuhlgarten already on October 18, this time accompanied by his parents. He is confused, slurs incomprehensible words, weeps and can not provide any information. The responsible physicians Dr. Henke and Dr. Kurtz diagnose a genuine epilepsy and attest the need for institutional treatment. At the same time they note that he was a foreigner.

Heinz slowly calms down and is therefore sent back to the garden colony again. However, this time he is ascribed a tendency to »be in mischief« and »bandy blows«. He also still has seizures at night, once even four in one night. During the year 33 he is picked up frequently by his parents. He is considered discharged on the part of the physicians on September 30.

Heinz K. now lives with his parents in Naunynstraße in Kreuzberg. Since he was diagnosed with genuine epilepsy in Wuhlgarten, the local physician takes action in the context of the »Erbgesundheitsgesetz« [‘Sterilisation Law’] in October 1934. The Hereditary Health Court regarding an application for sterilisation on 13 February 1935 notes that Heinz K. »suffers from hereditary epilepsy«. Therefore, »the sterilisation is ordered under § 1 of the Law for the Prevention of Genetically Diseased Offspring«.

In April 1935, Heinz K. is admitted to Wuhlgarten for the third time; he arrives from the Bethanien Hospital where he was lying for the three weeks due to a concussion. In March he had an epileptic fit in the streets and had fallen on the curb with his head. In Wuhlgarten he tells the physician that prior the fall he had a seizure every six days, »whicht appeared almost regularly«. It overpowers him quite suddenly, »in a split second; I do not even fall down, I barely touch the ground, I just fall on my knees. Then I feel so weak in the legs for a moment. And when I happen to have something in my hands, I drop it.«

He is admitted to the hospital again on April 29. His mother writes Director Heinze that she can not keep her son at home due to lack of space. She also has a small daughter and Heinz would be thin-skinned and toss objects around. She could not care for him since she is employed herself. And the past eleven and a half years at home with him she be »a bundle of nerves«.

He is sterilised at Oskar Ziethen Hospital on 9 July 1935. He has frequent and severe seizures, in some cases paired subsequently with unconsciousness, disorientation and severe headaches. He also is sick from time to time. Nonetheless he takes regular work with the garden colony in order to avoid accusation of laziness. In addition to the notation of disease there is indication that he is involved in brawls in particular with the patient Helmreich.

In 1937/1938, there is an attempt by the Jugendamt [German: youth office] to move Heinz K. to State Hospital for Insane Kosmonos near Prague because he obviously still had the Czechoslovak nationality. However, the city inspector of Lichtenberg signaled in June 1938 without giving reasons that he would refrain from it. »I will take no further steps in this matter.« And in the fall of 1939 after the war began, it was noted that Heinz K. be German now anyway.

His mother and her husband take care of him exceptionally. By 1940, 18 requests for leave are documented in the patient’s chart – from one day on the weekend, several days up to two weeks. Heinz is accommodated in the Men’s House 5. The parents write multiple letters to the managment with the urgent request to move him into one of the country houses so that he comes in a different environment. This is rejected because there is no bed free, or because his performance due to his many seizures would be limited compared to the others in the country houses and hence it would lead to friction.

Heinz complains about individual nurses. The parents fight for a different way of dealing with him and try to induce the managment to get him a foster home. Because »we have the hope to release him from that situation«. But even that is repelled. »Your son H.K. is not suitable for a foster home since he is no longer capable of useful work and also quite depends on care after his seizures.«

Instead there are repeatedly entries in 1938/1939 with whom he had a fight, whom he had pushed or beaten. But also that he had apologized several times afterwards. Nevertheless, in 1939 it only reads as follows: »Feeble-minded«. »Unreasonable«. »Is on the decline«. In 1940, there are two more holiday notations – from 22 to 26 March and from 11 to 14 May. On 27 May 1940, it is stated: »Will be moved today.«

 

Margarete H. * 30 August 1888 in Berlin

When the mother of Margarete H. accompanies her daughter to Dalldorf/Wittenau on 19 October 1929, she already is 69 years old and had a hard time. She had lost her husband more than twenty years ago, a son died on typhoid fever and in 1928 the older sister of Margarete. The Kreuzberg district office had institutionalised Margarete on suspicion of schizophrenia and her for 3 years continually worsened condition. Her mother states that Margarete has changed the last year and that she finds it difficult to cope with her. She has complexes, is suspicious, feels haunted, and »they would say bad things about her«. Sometimes she has a screaming fit, and severe anxiety, then again be extremely agitated and would cry a lot. Margarete herself states that she has strained nerves, had to quit her job and felt very weak.

Margarete H. is admitted but on request of her mother taken in home care on 1 August 1930. Initially, the mother gets paid a monthly attendance allowance of 50.– Mark. In the course of emergency decrees connected with cuts of social benefits this sum however is cut down almost by half and reduced to 28.– Mark from 1 October 1932.

In March 1933, Margarete returns from family care to Wittenau. From there she is reported to the Hauptgesundheitsamt [main health department] and local physician with the diagnosis »schizophrenia« on February 1934: »Sterilisation is desirable«. Margarete wants to be released. She says she gets »arranged, tortured, the back, like the eyes, knees and legs, there are voices that repeat everything I think.«

Since obviously she is restless at night and often awake there are various so called watch reports from the nurses in 1934/1935, in which the course of the night is described. The patient moan loudly, is often out of bed, disturbing the others who want to sleep, whine loudly, is entirely dominated by hallucinations and delusions, and when asked only replies ›Stop bothering me with your questions‹. Yet, occasionally she has a strong urge to speak. But otherwise she is a harmless patient.

In May 1936, she is moved to Wuhlgarten. At admission, she is asked for her health: »Well, you know, it’s getting worse and worse, no one can endure this torment. The body is always used and beaten. The authority benefits, which is you and your friends, Hasse and his wife Dora who is reading my mind every day from dawn to dusk. Only I come to harm. Someone speaks in my ear from morning till night, relentless, word for word.« When the physician asks what the voices say, she replies:

»What I think, hear, read, write; all torment, my ears roar, the left side is tapped, I have to think, nonsense, while eating my mouth is squashed by force … Even my mom is used, tortured and pulled to the visiting hours that much she can not even talk. I only demand my discharge or I will take my life.«

Medical assessment of her is entirely negative. »Thin-skinned, irritable and explosive, paranoid, constantly hallucinating, no understanding for the morbidity of her ideas.« And even the mother who visits her daughter frequently and tries to ease the situation for her somehow, is simply labeled »feeble-minded mother« who is »completely unreasonable; always has suggestions on improvement for her daughter - inunctions, footbaths, natural butter, so her nerves will get better«

In 1938, there are only three entries in the file, the situation is unchanged; in 1939 only two more entries with the same statement. The mother’s request to release Margarete H. arrives in Wuhlgarten on 13 June 1940. In her regular visits she has found that her daughter’s state of mind had improved considerably. Dr. Lehmann replies immediately that her mental state had not improved in any way. He rejects the request.

17 June 1940, file entry: »Transferred to another institution by Sammeltransport [aggregated shipment]. Dr. Lehmann«
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