Die Heil- und Pflegeanstalt Wuhlgarten 1933 bis 1945 - Ein Ort bekennt sich zu seiner Vergangenheit

Gedenkorte in Wuhlgarten

Die Gedenkstätte befindet sich auf dem östlichen Wuhlehang, zwischen Krankenhauskirche und Bahnhof Wuhletal. An diesem Ort sind 1945 in einem Gemeinschaftsgrab 180 Menschen beigesetzt worden. Eine Gedenktafel erinnert an die Toten. Die Gedenkstätte bekam 1998 im Zusammenhang mit der denkmalgerechten Wiederherstellung des Wuhlehanges ihre heutige Gestalt. Ergänzt wurde sie im Sommer 2014 mit drei Stelen, auf denen die Geschichte der Anstalt Wuhlgarten 1933 bis 1945 dokumentiert ist. »Erinnern und Gedenken« ist die gemeinsame Überschrift und das zentrale Anliegen. Ein Ort bekennt sich zu seiner Geschichte und würdigt die zahllosen namenlosen und bekannten Opfer.

Die hier aufgestellten Gedenkstelen zeichnen inhaltlich die Geschichte Wuhlgartens nach. Eine Stele widmet sich der Zeit von 1893 bis zur »Vernichtung lebensunwerten Lebens« 1939. Eine zweite beinhaltet den organisierten Krankenmord durch die Nationalsozialisten, der unter dem verharmlosenden Begriff »Euthanasie« von 1939 bis 1945 auch in dieser Anstalt stattfand. Die dritte Stele dokumentiert die Ereignisse in den letzten Kriegstagen, die Bombardierungen, das Errichten von Sammelgräbern, den Einmarsch und die Besetzung durch die Rote Armee sowie den schwierigen Neubeginn nach dem Krieg.

Krankenhauskirche
Die Kirche, nach dem Krieg zwischenzeitlich noch als Lagerraum genutzt, verfiel zur Ruine.
Die Krankenhauskirche wurde von 1994 bis 1997 als Ausgleichsmaßnahme für bauliche Eingriffe in die denkmalgeschützte Substanz des Wuhlgartengeländes unter denkmalpflegerischer Anleitung in ihrer inneren und äußeren historischen Form wieder aufgebaut. Die Reste der erhalten gebliebenen Malereien integrierte man in die neue Farbgestaltung.
In der Kirche finden regelmäßig Gottesdienste, evangelische und katholische im Wechsel, und kulturelle Veranstaltungen statt. Sie versteht sich als Begegnungsort für Kranke und
Gesunde mit vielfältigen seelsorgerischen, sozialen und kulturellen Angeboten.
In der Krankenhauskirche sind historische Zeugnisse aus der Geschichte der Anstalt in Vitrinen und auf Tafeln ausgestellt. Sie nehmen auch Bezug auf die Ereignisse zwischen 1933 und 1945. Diese Dokumente ergänzen inhaltlich die Gedenkorte im Krankenhausgelände und sind Gedenken und Mahnung zugleich.
Jedes Jahr am Volkstrauertag erinnert ein Gottesdienst an die vielen Menschen in dieser Anstalt, die durch den organisierten Massenmord an Kranken, durch Bombenangriffe und Kriegshandlungen oder durch die Folgen des Krieges ums Leben gekommen sind.

Anstaltsfriedhof
Der Anstaltsfriedhof mit seinem historischen und mit seinem neuen Teil, heute Grünanlage am Buckower Ring, ist mit den mindestens acht Sammelgräbern und den Opfern des Zweiten Weltkrieges anerkannte Kriegsopfer-Gedenkstätte. Eine Hinweistafel und eine würdige Gestaltung sind geplant.

 

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Memorial Sites in Wuhlgarten


The Memorial is located on the eastern Wuhlehang between the hospital church and Wuhletal station. In this place 180 people were buried in a communal grave in 1945. A plaque commemorates the dead. The memorial site got its present form in context of the restoration of the Wuhlehang in 1998. Three steles were added in the summer of 2014, which document the history of Wuhlgarten from 1933 to 1945. »Remembrance and commemoration« is caption and central concerns. A place acknowledges its history and commemorates the countless nameless and known victims.

These commemorative steles depict the History of Wuhlgarten. The first stele is dedicated to the period from 1893 until the »elimination of life unworthy of life« in 1939. A second stele conveys the organised killings of patients by the Nazis, which under the belittling concept of »euthanasia« also happened in Wuhlgarten. And the third stele documents the events in the last days of the war, the bombing, the Sammelgräber [mass graves], the invasion and occupation by the Red Army, and the difficult new start after the war.

Hospital Church
The Church temporary used as a storage room went to rack after the war.
The hospital church was rebuilt from 1994 to 1997 as a compensatory measure for structural intervention of heritage-protected Wuhlgarten in its historical inner and outer form. Remains of surviving paintings were integrated in the new color scheme.
Historical testimonia from Wuhlgarten is exhibited in display cases and plaques in the Hospital Church. They also refer to the events between 1933 and 1945. These documents supplement the memorial sites at the hospital grounds and are commemoration and reminder at the same time.
Every year at Volkstrauertag [German: people’s mourning day] a church service commemorates the many people who died through mass murder, bomb raids and acts of war, and other consequences of war.

Asylum cemetery
The cemetery with its historical and newer part, today public garden Buckower Ring, and a minimum of eight Sammelgräber and the victims of the Second World War is a recognised war memorial. An information board and a worthy design are planned.

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